Band 8

Karakul. Noch ein Leben

Erzählungen und Essays

In sechs Erzählungen bearbeitet Paul Parin wieder seine frühen Jahre: die Zwischenkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien und die Zeit danach. Er erzählt offen, spannend und mit unerwarteten Schnitten. Es treibt einen durch die Geschichten, zusammengesetzt aus Erinnerungen und literarischer Phantasie.

Parin urteilt über seinen übermächtigen Vater unerbittlich und liebevoll-nachsichtig. Der Vaterkonflikt bewahrt ihn davor, sich jemals im Leben den Mächtigen zu beugen, eigene Zweifel zu unterdrücken und blind einer Ideologie zu folgen. Mit dem Schicksal seines slowenischen Jugendfreundes, dem Überlebenden eines Ustaša-Vernichtungslagers, ist der Erzähler in vielfältiger – auch homoerotischer – Weise verstrickt, er kann aber das über den Freund hereinbrechende Unheil nicht abwenden.

Ein anderer Gefährte aus Jugendtagen, dessen Familie die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannte und flüchtete, scheitert zwar als jugoslawischer Partisanenheld, erweist sich dennoch als genialer Überlebenskünstler. Karakul entspringt der Lebensweisheit eines alten Geschichtenerzählers,

der zu erzählen weiß und etwas zu erzählen hat.

In Noch ein Leben ist Parin Erzähler und Psychoanalytiker. Er erzählt von einem Killer der italienischen Widerstandsbewegung, der in seinem Mailänder Versteck eher aus Zufall eine verhasste blonde Bestie umbringt. Der Autor lässt die Leser andere Dimensionen des Lebens erfahren – beim Killer, beim Nazi-Besatzer, bei sich selbst.

Inhaltsverzeichnis

Michael Reichmayr
7.  Zur vorliegenden Ausgabe

Paul Parin
KARAKUL
11.  Ergänzung einer Grabrede
32.  Geoffrey und das Glück
56.  Der laternenanzünder
60.  Ein Fall von Trunksucht
72.  Ein Dämon mit Namen Schizophrenie
99.  »Wenn jetzt kein Has’ kommt …«
111.  Karakul
134.  Wie ich erzähle

Franz Josef Schober
137.  Vaterliebe und Jugendfreunde

Paul Parin
NOCH EIN LEBEN
150.  Vorbemerkung zum buch
152.  Noch ein leben
184.  Alles was recht ist
202.  Der nationalen Schande zu begegnen

Anhang
219.  Lieber Henry …